Gleich zu Beginn gilt es, die wichtigste Grundregel zu betonen: Hitze ist der größte Feind des Weins. Bereits ab 21 Grad Celsius reift ein Wein schneller als optimal, und bei lang anhaltenden Temperaturen über 25 Grad besteht die Gefahr, dass der Wein geschmacklich und aromatisch beeinträchtigt wird. Der ideale Temperaturbereich für die Weinlagerung erstreckt sich von sieben bis 18 Grad Celsius, wobei 12 bis 13 Grad als optimale Lagertemperatur angesehen werden. Allerdings ist es wichtiger, eine konstante Temperatur zu gewährleisten. Das bedeutet, dass die Lagerung in einem Raum mit starken Temperaturschwankungen, beispielsweise von sechs Grad im Winter bis über 20 Grad im Sommer, für den Wein nicht förderlich ist.

Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass Weine nicht übermäßig empfindlich sind. Eine nicht ideal temperierte Lagerung für eine begrenzte Zeit stellt in der Regel kein Problem dar. Im Zweifelsfall kann man sowohl Weiß- als auch Rotweine durchaus einige Monate im heimischen Kühlschrank aufbewahren. Insbesondere während der Sommermonate ist dies eine gute Alternative zu Temperaturen über 21 Grad. Bei einer so kurzen Lagerdauer besteht keine Gefahr des Austrocknens des Korkens. Obwohl viele Lebensmittel eingefroren werden können, sollte der Wein keinesfalls in die Tiefkühltruhe gelegt werden. Dies könnte nicht nur die Entwicklung des Weins vollständig stoppen, sondern auch dazu führen, dass das Zusammenziehen und Ausdehnen der Flüssigkeit den Korken aus der Flasche sprengt. Das ist keineswegs zu empfehlen.

Spielen die Lichtverhältnisse bei der Lagerung eine wichtige Rolle?

Weinlagerung und Lichtverhältnisse spielen eine entscheidende Rolle bei der Qualität und Haltbarkeit von Weinen. Die Frage, ob Wein ausschließlich im Dunkeln gelagert werden sollte, ist eng mit der Erkenntnis verbunden, dass Licht, insbesondere die UV-Strahlung des natürlichen Lichts, zu einer beschleunigten Alterung von Weinen führen kann. Dies hat dazu geführt, dass bereits vor Jahrhunderten begonnen wurde, Weine in farbige Flaschen abzufüllen, die gewissermaßen als Sonnenbrillen für den Wein dienen. Diese Maßnahme zielt darauf ab, den schädlichen Einfluss von Licht auf den Wein zu minimieren und somit die Qualität zu bewahren.

Es ist wichtig zu betonen, dass herkömmliche Glühbirnen oder LED-Lampen im Zimmer in der Regel keinen negativen Einfluss auf den Wein darstellen. Im schlimmsten Fall können die Lichtquellen dazu führen, dass die Etiketten im Laufe der Zeit verblassen. Dass bedeutet, dass die Qualität des Weines dadurch nicht verschlechtert wird.

Wichtig für die richtige Lagerung ist es, auf eine geeignete Lagerumgebung die nicht nur vor Licht, sondern auch vor Temperaturschwankungen, Vibrationen und Luftfeuchtigkeitsänderungen schützt. Die richtige Lagerung gewährleistet, dass der Wein seine optimalen Geschmackseigenschaften behält und sich während der Reifung positiv entwickelt. Daher ist es ratsam, Weine an einem kühlen, dunklen Ort zu lagern und mögliche Einflüsse, die die Qualität beeinträchtigen könnten, sorgfältig zu berücksichtigen.

Ein Bild mir sehr vielen Korken

Wie hoch darf die Luftfeuchtigkeit beim Wein lagern sein?

Alte Weinflaschen die nebenaneinder gestellt wurden

Bei der Weinlagerung spielt die Luftfeuchtigkeit eine wichtige Rolle beim Schutz der Qualität des Weins. Früher galt die Überzeugung, dass Wein am besten bei einer Luftfeuchtigkeit von mindestens 70 Prozent gelagert werden sollte. Die Sorge bestand darin, dass zu trockene Luft den Korken austrocknen könnte, was dazu führen könnte, dass zu viel Luft in die Flasche gelangt. Dies wiederum könnte zu einer unerwünschten Oxidation des Weins führen.

Moderne Weinliebhaber betrachten dieses Thema jedoch entspannter, und es wird allgemein angenommen, dass eine Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 80 Prozent völlig akzeptabel ist. Eine viel höhere Luftfeuchtigkeit sollte vermieden werden, da dies zu Schimmelbildung an den Korken und Beschädigungen der Etiketten führen kann. Wenn andererseits zu trockene Luft ein Problem darstellt, kann die Platzierung einer Wasserschale im Lagerraum eine bewährte Methode sein, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Im Gegenzug kann bei zu hoher Luftfeuchtigkeit die Verwendung eines Luftentfeuchters schnell Abhilfe schaffen.

Die richtige Balance der Luftfeuchtigkeit ist entscheidend, um eine optimale Lagerumgebung für den Wein zu schaffen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass der Korken in gutem Zustand bleibt und die Flasche vor unerwünschter Oxidation geschützt ist, sodass der Wein seine besten geschmacklichen Eigenschaften behält.

Soll mein Wein liegend oder stehend gelagert werden?

Die Frage, ob Wein liegend oder stehend gelagert werden sollte, hängt stark von der Art des Verschlusses ab. Für Weine mit Naturkorken ist die liegende Lagerung unerlässlich, um das Austrocknen des Korkens zu verhindern. Ein ausgetrockneter Korken könnte Luft in die Flasche lassen, was zu einer unerwünschten Oxidation des Weins führen kann und somit die Qualität beeinträchtigt.

Bei Weinen hingegen, die mit alternativen Verschlüssen wie Schraubverschlüssen versehen sind, besteht die Möglichkeit, den Wein auch stehend zu lagern. Da jedoch die Mehrheit der lagerfähigen Weine nach wie vor mit Naturkorken verschlossen ist, wird in den meisten Weinkellern die liegende Lagerung als Standard betrachtet.

Die liegende Lagerung gewährleistet, dass der Korken in Kontakt mit dem Wein bleibt, wodurch er nicht austrocknet, und eine gute Abdichtung der Flasche gewährleistet wird. Dies ist besonders wichtig für Weine, die über längere Zeiträume gelagert werden, um eine optimale Reifung und Entwicklung zu ermöglichen. Daher ist es ratsam, die Lagerungshinweise auf dem Etikett zu beachten und die Flaschen dementsprechend zu positionieren, um die Qualität des Weins zu erhalten.

Eine Frau, die den Wein in liegender Position in den Weinregal rein tut

Die ideale Weinlagerung: Tipps und Empfehlungen

Glücklich schätzen können sich diejenigen, die über einen vollständig in der Erde liegenden Keller verfügen, da hier in der Regel optimale Bedingungen für die Weinlagerung herrschen. Die Temperatur ist angenehm kühl und vor allem konstant. Um das Austrocknen der Korken zu verhindern, empfiehlt es sich, die Luftfeuchtigkeit mithilfe eines Hygrometers zu überwachen. Zu trockene Luft kann dazu führen, dass die Korken über die Jahre brüchig und undicht werden. Hohe Luftfeuchtigkeit, die gelegentlich in älteren Gebäuden vorkommt, ist für den Wein in der Regel nicht schädlich, könnte jedoch zu verschimmelten Etiketten führen. Dies ist besonders bei kostbaren Weinen unerwünscht, weshalb in solchen Fällen der Einsatz eines Luftentfeuchters ratsam ist.

Auch in einem normalen Wohnraum oder einer Abstellkammer lässt sich Wein problemlos über viele Jahre aufbewahren. Dabei ist es wichtig, den Wein von Wärmequellen fernzuhalten. Eine Lagerung in der Küche ist daher nicht zu empfehlen, ebenso wenig in der Nähe von Heizungen. Zusätzlich ist ein fensterloser Raum ideal, und zumindest sollte direkte Sonneneinstrahlung vermieden werden, um den Wein vor negativen Einflüssen zu schützen.

Weinlagerung im Weinklimaschrank: Nicht nur für Profis?

Wenn man auf Nummer Sicher gehen möchte, bietet sich die Anschaffung eines Weinklimaschranks an. Diese Geräte sind mittlerweile zu Preisen unter 1.000 Euro erhältlich, und es ist durchaus möglich, auf Modelle mit unterschiedlichen Temperaturzonen zu verzichten. Besonders interessant sind Temperaturzonen jedoch bei sogenannten Weintemperierschränken, die verschiedene Weine auf die jeweils optimale Serviertemperatur herunterkühlen und dort halten können. Dies hat jedoch nichts mit der idealen Lagerungstemperatur zu tun. Daher sind Weinklimaschränke nicht nur für ambitionierte Weinsammler mit einer umfangreichen Kollektion hochwertiger Tropfen geeignet.

Da Weinkühlschränke im Vergleich relativ viel Strom verbrauchen, ist es ratsam, einen möglichst kühlen Raum für die Aufstellung zu wählen. Alternativ kann man auch etwas mehr Geld investieren und nach besonders modernen Modellen mit guter Energieeffizienz suchen. Da Klimaschränke eine begrenzte Kapazität haben, empfiehlt sich zudem eine „gemischte Lagerung“ der Weine.

Ein abschließender Hinweis: Viele Rückenetiketten und Weinbeschreibungen enthalten Informationen zur Lagerfähigkeit der Weine, die als Orientierung dienen können.

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